Videodreh: Kieler Bier im Kieler Brot – ein Kieler Dreamteam

Das kulinarische Angebot in den Hallen unseres Kunden, dem Sophienhof Kiel, ist groß. Regelmäßig besuchen wir die Restaurants, Obststände und Fastfood-Ketten im größten Einkaufszentrum Norddeutschlands mit der Kamera, um den Followern in den Sozialen Netzwerken das breite Angebot vorzustellen. Dieses Mal ging es um ein Produkt mit einer ganz besonderen Zutat aus der Region.

„Manou, hast du Lust auf einen Nachtdreh für den Sophienhof? Es geht um das neue Lille-Bierbrot von Günther.“ Rief mir Yasmin über den Schreibtisch zu. „Lille und Günther? Auf jeden Fall!“ Als Kieler Agentur mit vielen mittelständischen Kunden sind wir große Fans der hier ansässigen Unternehmen. Sofort waren wir Feuer und Flamme, als wir von dem neuen Brot der Traditions-Bäckerei Günther und der jungen Lille-Brauerei hörten. Nach Abstimmung und Austausch mit Firmenchef Moritz Günther ging es sogleich an das Kurzkonzept für das Video.

Am 13.03. um 2:00 Uhr, während die meisten Kieler schlafen, beginnt der Tag der Bäckermeister in Wellsee. Ich bin mit Stativ, Kamera und Licht im Gepäck vor Ort, um den Produktionsprozess einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder eher unter das Objektiv. Marcel*, seit 15 Jahren Bäcker, begrüßt mich und zeigt mir die Backstube. Er erklärt mir die Funktionsweise der Maschinen und worauf man bei den verschiedenen Teigsorten achten muss. Beim Lille-Bierbrot hilft nur die Rührmaschine mit, ansonsten ist alles Handarbeit.

Kamera läuft. Uuuund Action!

Günther Backwerk

Blende, Verschlusszeit und ISO justiert, beginnt auch schon der Dreh. Mit einem kurzen Nicken in meine Richtung versichert sich Marcel, dass ich bereit bin und die Kamera läuft. Nacheinander filmen wir die verschiedenen Zutaten ab, zuerst in der amerikanischen Einstellung, dann im Detail. Besonders freue ich mich natürlich, als das dunkelbraune Lille Stout in den riesigen Bottich fließt. Parallel erklärt mir Marcel akribisch, was er gerade tut und welche Auswirkungen eine Abweichung des Arbeitsprozesses auf das Endprodukt hat. Mit Plätzchen backen hat das hier nichts zu tun. Die Mengenangaben auf dem Bildschirm darf ich nicht abfilmen. Das Rezept ist natürlich Betriebsgeheimnis. Nachdem ich Marcel durch die Teigmacherei begleitet habe, ist erstmal eine halbe Stunde Ruhezeit für den Teig angesagt. Nicht für mich. Jetzt ist genug Zeit, um das Endprodukt auf der glatten Holzarbeitsfläche in Szene zu setzen und ein paar Augenschmaus-Aufnahmen zu machen. Akbaş*, der mich danach an die nächste Station mitnimmt, gibt mir etwas Mehl zum Dekorieren.

Cut!

Nun soll das Bierbrot in seine finale Form gebracht werden. Akbaş schneidet den Teig zurecht, wiegt die Portionen ab und wirft sie auf die Arbeitsfläche, wo Mirko* im Akkord zwei Teigportionen gleichzeitig rund knetet. Mit der Kamera muss ich schnell sein, innerhalb weniger Minuten liegen hundert Teigfladen in Reih und Glied auf der Arbeitsfläche. „Werden die jetzt langgezogen?“, frage ich naiv. „Eingeschlagen!“, antwortet Mirko kurz angebunden und grinst mich an. Meine Unwissenheit darüber, was Einschlagen genau ist, hat er wohl bemerkt. Tatsächlich ist es genau das, was sich jeder Mensch im Normalfall darunter vorstellen würde, es war inzwischen aber 4:00 Uhr morgens, weshalb ich mir die Frage verzeihe.

Nachdem die runden Rohlinge eingeschlagen und in Formen zum erneuten Ruhen abgelegt wurden, ging es in den Ofen. Hier kann ich leider nichts mehr filmen, denn der Brotbackofen ist ein geschlossener Metallkasten, dem die Brote über ein Fließband zugeführt werden. Zu schön war die Vorstellung vom Zeitraffer, bei dem das Lille-Bierbrot innerhalb einer Sekunde im orangenen Licht der Heizstäbe aufgebacken wird. Genug im Kasten habe ich aber.

Drehschluss!

Um 5:45 Uhr sitze ich im Taxi zurück in die Innenstadt. Jetzt brauche ich erstmal eine gute Mütze Schlaf, bevor es an den Schnitt geht. Das Endergebnis seht ihr hier:

*Namen von der Redaktion geändert